In ihrer ersten Saison in der höchsten Schweizer Korbballliga sorgt die Mannschaft aus Hausen am Albis für Aufsehen. Als Aufsteiger in die Nationalliga A wagten sich die Hausemer mutig ins Haifischbecken der Elite.
Die Saison begann am 3. Mai unter garstigen Bedingungen in Lüsslingen. Der verregnete April hatte den Trainingsbetrieb stark eingeschränkt und nur ein einziges Aussentraining im heimischen Jonentäli war möglich. Keine idealen Voraussetzungen, um gegen Grindel, den amtierenden Schweizermeister, zu bestehen. Doch die Hausemer präsentierten sich kämpferisch und hielten stark mit. Als Neuling in der Liga lag der Überraschungseffekt auf ihrer Seite. Dennoch erfuhr das Team zum Auftakt eine knappe Niederlage.
Im zweiten Spiel gegen Büsingen wurde das Team auf dem falschen Bein erwischt. Die Deutschen nutzten jeden Fehler eiskalt aus, was zu einer Partie zum Vergessen führte. In der letzten Begegnung des Tages gegen Oberaach kämpfte man sich in einer furiosen zweiten Halbzeit nach einem Fünf-Punkte-Rückstand zurück. Der Ausgleich zum 7:7 gelang drei Sekunden vor Schluss, womit die Nullerrunde zum Auftakt verhinderte wurde.
Die zweite Runde wurde zum Höhepunkt der Vorrunde. Mit 5 von 6 möglichen Punkten sammelten die Hausemer nicht nur dringend benötigte Punkte, sondern auch viel Selbstvertrauen. Im Startspiel gegen den Tabellenführer Pieterlen, konnte ein starkes Unentschieden, trotz doppelter Unterzahl in der Schlussminute, über die Zeit gebracht werden.
Gegen Neukirch-Roggwil folgte ein konzentrierter Auftritt. Ein früher Vorsprung wurde souverän verteidigt, der Matchplan ging auf. Im letzten Spiel gegen Madiswil wurde es spät am Nachmittag nochmals hektisch. Eine hart umkämpfte Partie entschied Hausen mit einem spektakulären Wurf in letzter Sekunde für sich.
Nach dem Höhenflug kam die harte Landung. Die dritte Runde war geprägt von Übermut, Müdigkeit oder vielleicht auch zu grosser Erwartung. Gegen Zihlschlacht reichte es lediglich zu einem Unentschieden, obwohl da der Sieg drin gelegen wäre. Gegen Meltingen, das auf dem Papier schlagbar gewesen wäre, fand man nicht ins Spiel und musste eine klare Niederlage einstecken.
Zum Abschluss wartete mit Erschwil ein physisch starker Gegner. Die Hausemer wirkten ausgelaugt und wurden von einem Konterfeuerwerk der Solothurner überrumpelt. Eine Partie, bei der man vom Anpfiff weg nur noch hinterherlief…
Mit 7 Punkten aus drei Runden steht Hausen im hinteren Ende der Tabelle. Als Aufsteiger eine akzeptable Leistung, da einige der Partien gegen Spitzenteams auf Augenhöhe geführt wurden. Drei Punkte trennen die Hausemer vom Abstiegsstrich und gleichzeitig vom Podest. Die Rückrunde verspricht Spannung pur. In einer Liga, in der jeder jeden schlagen kann, ist noch alles möglich.
Zunächst steht jedoch eine wohlverdiente Sommerpause an, obwohl da vorher noch das ETF-Turnier gespielt werden muss…
Ivo Götschi